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Hifi-Sünde Nr. 5

Spikes & co. wackeln lassen

Nein, wir sprechen hier nicht vom klassischen Wackelkontakt, bei dem etwas nicht mehr geht und der durch offensichtliche Ausfälle auf sich aufmerksam macht. Wir meinen jenen fiesen Fehlerteufel, der vorgibt, dass alles in Ordnung ist und sich klammheimlich über schwammige Bässe, zittrige Mitten und unscharfe Abbildungen freut. Um ihm und seinen negativen Auswirkungen den Garaus zu machen, müssen Sie sich fragen, ob Sie womöglich eine Schraube locker haben. Es können auch gleich mehrere gleichzeitig sein. Unser Wackelteufel lauert über all dort, wo Geräte und Lautsprecher stehen, wo Teile miteinander verbunden sind. Um festzustellen, ob der kleine Unhold auch in Ihrem System sein Unwesen treibt, sollten Sie einfach mal zu Ihren Boxen gehen und leicht an deren oberem Ende rütteln.

Wenn die Lautsprecher nun kippeln, haben Sie einen der Störenfriede gefunden. In diesem Fall sind die Spikes unterhalb der Standboxen bzw. unter dem Ständer der Kompaktlautsprecher unterschiedlich hoch eingeschraubt. Bereits kleinste Abweichungen lassen die Box und den HiFi-Teufel jubeln. Die Hersteller leisten dem Problem insofern Vorschub, als dass sie im Interesse der Kippresistenz nach wie vor auf die Vier- anstelle der wackelfesten Drei-Spike-Lösung setzen. Da muss man beim Aufstellen eben genau aufpassen. Denn ein wackelnder Lautsprecher, der sich nicht richtig abstützen kann, wird stets weniger differenziert und exakt klingen, als er eigentlich könnte. In den oberen Lagen macht sich das Phänomen durch eine unpräzise Ortbarkeit bemerkbar. Die Töne bilden leichte Klanghöfe, die ineinander verlaufen und als zarter Schleier in der Wiedergabe erscheinen. Dem Bass fehlt so Kontur und Schwärze. Auch die Dynamik lässt Attacke und Antritt vermissen. Schlimmstenfalls entsteht ein tendenziell breiiger, verwaschener Klang, der nach dem Austreiben der "Wackelkontakte" sofort aufklart und sich strafft. Doch mit dem kippelfreien Aufstellen der Lautsprecher und Komponenten, für die Ähnliches gilt, ist es nicht getan. Die zu den Spikes gelieferten Kontermuttern werden bei der Installation gerne "übersehen", oder allenfalls halbherzig mit den Fingern festgedreht. Das reicht nicht!

Findet sich kein passender Schlüssel im Lieferumfang, müssen Sie sich eben anderswo einen besorgen. Hauptsache, die Spikes sitzen fest. Dass mit den Verbindungen von Racks und Gerätegehäusen genauso zu verfahren ist, liegt auf der Hand. Jeder undefinierte, lockere Übergang vermindert die punktgenaue Perfektion der Reproduktion, die für eine authentisch und selbstverständlich erscheinende Darstellung mit möglichst geringen technoiden Artefakten unabdingbar ist. Na los, machen Sie den Rütteltest und vertreiben Sie die Wackelteufel!



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